Gegründet am 5. März 1865 kann die Freiwillige Feuerwehr Haslach auf eine 150-jährige Geschichte zurückblicken.
Über die Gefahr des Feuers in der Stadt war man sich aber auch schon vor mehr als 200 Jahren bewusst. Besonders die kriegerischen Ereignisse im 16. und 17. Jahrhundert hinterließen Spuren. Und auch im 18. Jahrhundert legten Brände ganze Häuserreihen in Schutt und Asche. Erst Ende des 18. Jahrhunderts gab es die ersten Feuerspritzen. Schon zuvor bestanden Feuerlöschordnungen, nach denen sämtliche Einwohner verpflichtet waren, bei öffentlichen Gefahren Hilfe und Dienste zu leisten. Dazu gehörte auch, an abgehaltenen Übungen beizuwohnen.
Die Aufstellung von Feuer-Piguets und Rettungsmannschaften im Jahr 1843 war ein großer Schritt dahin, den Brandschutz in der Stadt zu organisieren, ehe am 5. März 1865 die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Haslach erfolgte.
68 Mann wählten dann am 15. Oktober 1865 in der Versammlung zur „Einrichtung und Einteilung der Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr“ Lambert Braun zum Hauptmann. In den Anfangsjahren bestand die Aufgabe darin, die Wehr, untergebracht im Remisse des Fürstenberger Hofes, in den einzelnen Gruppen zu organisieren und Ausrüstungsgegenstände zu beschaffen. Man war auch damals schon auf die finanzielle Unterstützung der Gemeinde angewiesen. Ein reger Probenbetrieb entwickelte sich, und wer an den Proben nicht teilnahm, musste ein Strafgeld entrichten.
Ein erster Höhepunkt in der Geschichte der Feuerwehr war das Stiftungsfest anlässlich des 25jährigen Bestehens. Dabei wurde am 21. Juni 1891 auch die Fahnenweihe abgehalten, die ersten Wehrleute konnten für 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden.
Um die Jahrhundertwende begann dann eine Phase der Modernisierung. Der Bau einer Wasserleitung mit 26 Hydranten war ein großer Fortschritt. Die Anschaffung eines Hydrantenwagens sowie einer mechanischen Schiebleiter verbesserten den technischen Standard der Wehr. Der erste Weltkrieg hinterließ dann auch bei der Haslacher Wehr seine Spuren, viele Kameraden kamen von ihrem Frontdienst nicht mehr in die Heimat zurück.
Der Entwicklung tat dies aber keinen Abbruch. Pumpen- und Schlauchwagen sowie Feuerlöscher waren die nächsten Anschaffungen. Und seit 1927 gibt es bei größeren Veranstaltungen in der Stadthalle die „Stadthallenwache“, heute Feuersicherheitswachdienst.
Mit der Anschaffung einer Lafetten-Motorspritze im Jahr 1929 wurden nicht nur Möglichkeiten zur Brandbekämpfung in Haslach ausgeweitet. Die Wehr wurde zur Überlandhilfe verpflichtet, was für die Kameraden keine Last sondern eine Selbstverständlichkeit darstellte.
Die folgenden Jahre waren dann von den politischen Verschiebungen und Umwälzungen gekennzeichnet. Besonders die hohe Arbeitslosigkeit war Grund dafür, dass viele Vorhaben und Anschaffungen der Feuerwehr nicht realisiert werden konnten. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurden wiederum viele Kameraden zum Dienst an der Front eingezogen, die Reihen in der Feuerwehr lichteten sich stark. Während des Krieges hatte die Wehr sehr viel Arbeit – auch in der Überlandhilfe.
Zum 100jährigen Jubiläum 1965 konnte dann auch die Anschaffung des TLF 16 sowie von drei Pressluftatmern gefeiert werden. In der Zeit nach dem Jubiläum kamen dann auch andere Aufgaben auf die Feuerwehr Haslach zu. Zum einen wurde das neue TLF 16 häufig zur Überlandhilfe gerufen. Zum anderen richtete der Kreis 1966 in Haslach eine Atemschutzfüllstation ein, wodurch für die Umlandgemeinden die Möglichkeit bestand, ihre Atemschutzflaschen in Haslach füllen zu lassen.
Aber auch in der Art der Einsätze änderte sich viel. In der Amtszeit von Kommandant Karl-Heinz Geiger, der am 25.2.1967 zum Kommandanten gewählt wurde, rückte die technische Hilfeleistung immer mehr in den Vordergrund. Die Bundesstraßen B33 und B294 wurden zum Gefahrenschwerpunkt. In dieser Zeit wurde auch die jährliche Raumschaftsübung, eine gemeinsame Übung der Feuerwehren Haslachs, Fischerbachs, Hofstettens, Mühlenbachs und Steinachs, ins Leben gerufen. Ebenso herausragend war die Gründung der Jugendfeuerwehr 1971.
Die Unterkunft im Fürstenberger Hof platzte zu diesem Zeitpunkt aus allen Nähten. Als im Jahr 1974 bekannt wurde, dass die Firma Prinzbach von der Mühlenbacher Straße nach Schnellingen umzog, entstand die Idee, aus dem Firmengebäude ein Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Jede freie Minute wurde geopfert, um möglichst viel in Eigenleistung zu bewältigen. Am 15. Juni 1975 konnte dann das 110jährige Jubiläum mit der Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses gefeiert werden.
Am 9.11.1975 fand in Haslach der erste „Internationale Volkswandertag“ statt. Knapp 3.000 Wanderer kamen dabei nach Haslach. Der Volkswandertag wurde genauso wie der Wanderverein zu einer festen Institution. Jahr für Jahr kamen bis zum Jahr 2010 immer um die 2.000 Wanderer ins Kinzigtal.
Die Vielzahl der schweren Verkehrsunfälle machte es notwendig, dass 1976 eine Rettungsschere angeschafft wurde. Wenige Monate später folgten dann auch der Rüstwagen und die Anhängeleiter. Bis zum 125jährigen Jubiläum 1990 konnten sich Stadt und Feuerwehr über die Unterstützung von Zuschussprogrammen des Landes freuen. So konnte in dieser Zeit ein Gerätewagen Öl, Vorausrüstwagen, ein Einsatzleitwagen, ein Schlauchwagen sowie ein Tanklöschfahrzeug als Ersatz angeschafft werden.
Längst ist auch der Platz im Gerätehaus in der Mühlenbacher Straße zu knapp geworden. Nach der Ersatzbeschaffung des Löschfahrzeugs LF 16/12 musste übergangsweise sogar ein Fahrzeug im Freien stehen. Unter Kommandant Wilfried Hansmann, der von 1992 bis 2007 an der Spitze der Feuerwehr stand, wurde ein Fahrzeugkonzept ausgearbeitet und umgesetzt, das den Bedürfnissen der Feuerwehr gerecht wird und den Stadtsäckel schont.
Die Lösung des Platzproblems ist gefunden worden. Auf dem ehemaligen Hukla-Areal zwischen Gerberturm und Bahnhof entstand ein Rettungszentrum mit Polizeirevier, DRK-Heim und Feuerwehrgerätehaus. Seit 2007 ist die Feuerwehr dort in einem modernen und geräumigen Gerätehaus untergebracht.