Da seit dem Ausbruch des Corona-Virus im Ortenaukreis im März sämtliche Proben und Übungen der Feuerwehren abgesagt wurden, ist man bei der Feuerwehr Haslach neue Wege gegangen. Im 14tägigen Rhythmus werden über das Internet „Virtuelle Dienstabende“ abgehalten.
Kommandant Stefan Possler hofft natürlich auch darauf, dass sich die Situation soweit entspannt, dass bald wieder reguläre Proben und Übungen durchgeführt werden können. Die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft und die Sicherheit der Einsatzkräfte haben aber die höchste Priorität. So lange ist er aber froh und dankbar, dass drei Gruppen- oder Zugführer sich gefunden haben, die die Probeabende auf digitale Weise vorbereiten und durchführen.
Tim Messner, Daniel Schirmaier und Andreas Wöhrle sind an den Probeabenden die einzigen, die sich – mit dem notwendigen Abstand – im Gerätehaus treffen. Alle anderen Kameraden sitzen zuhause vor dem PC, Laptop, Tablet oder Smartphone. Bereits drei dieser „Virtuellen Dienstabende“ haben bislang stattgefunden, zum Teil fast 50 Kameradinnen und Kameraden haben daran live teilgenommen. Einsatz- und Hygienemaßnahmen während der Corona-Zeit, Fahrzeugkunde zum neuen Löschfahrzeug und die Vorgehensweise bei Tür-/Fensteröffnungen waren die bisherigen Themen. „Wir wollen Themen aufgreifen, die alle Kameradinnen und Kameraden ansprechen“ sind sich die drei einig.
Damit der virtuelle Dienstabend aber nicht zum langweiligen Folienvortrag wird, haben sich die drei Ausbilder bereits im Vorfeld viele Gedanken und Mühe gemacht. Mit kurzen Videosequenzen zeigen und beschreiben sie die Einsatzabläufe. Die Fahrzeugkunde hat sogar komplett live stattgefunden, wozu im Vorfeld ein eigenes Drehbuch erstellt wurde.
Die drei Gruppenführer nehmen dabei auch Ideen aus den Reihen ihrer Kameraden auf. So wurde der dritte Dienstabend mit einem Quiz abgerundet, in dem 15 Fragen zum Thema Tür-/Fensteröffnung beantwortet werden mussten. Da eine Frage auf die investierte Zeit abzielte, wurde den Kameraden dann auch der zeitliche Aufwand deutlich, der hinter einem virtuellen Dienstabend steckt: Etwa 30 Stunden haben die drei zusammen für Vorbereitung und Durchführung aufgebracht.
Wer nicht live an dem Dienstabend teilnehmen konnte, hat die Möglichkeit, sich die Aufzeichnung auch später anzuschauen. Es ist durchaus vorstellbar, dass dieser Vorteil auch zukünftig genutzt wird, wenn der normale Probebetrieb wieder aufgenommen wird.